Samstag, 2. März 2013

Teil 1

Reisetagebuch Thailand Februar/März 2013

Do, 21. Feb

Hin- und Rückreise

Geplanter Abflug über Abu Dhabi nach Bangkok 21:50 Uhr. Schon beim Boarding gibt es eine Verzögerung. Bleibe ruhig, da ich am nächsten Morgen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zwei Stunden Zeit zum Umsteigen habe. Bevor wir das Terminal in Tegel verlassen ist die Verspätung auf eine gute Stunde angewachsen. Letztlich rollen wir zur Landebahn, aber der Kapitän gibt das Signal zum Rückzug. Etwas mit der Bordanzeige und der Treibstoffversorgung stimmt nicht - technische Probleme eben. Es ist kurz vor Mitternacht, als den anwesenden 350 Passagieren mitgeteilt wird, dass der Flug heute nicht statt finden kann, sondern auf den nächsten Tag verschoben wird. Nicht mal zum Terminal darf der Flieger zurück rollen, alle Passagiere müssen auf dem freien Feld in Busse steigen. Es gibt Visitenkarten mit Telefonnummern, da kann am Morgen erfragt werden, wann der Flieger abhebt. Auswärtige Passagiere werden ins Hotel gefahren, ich entschließe mich die Nacht in meiner Wohnung zu verbringen und kaufe eine Droschke.

Fr, 22. Feb

Noch´n Versuch - eine Odyssee

Es ist eine kurze Nacht und pünktlich um 7 Uhr morgens erreiche ich jemand telefonisch bei Air Berlin: 14 Uhr Abflug - die Tickets werden umgebucht, eine genaue Ansage ist der Dame nicht zu entlocken. 3 Stunden vor Abflug soll ich am Schalter sein.

Pünktlich um 11 stehe ich in der Schlange. Das Personal ist bemüht, aber sichtlich überfordert. Manche der Fluggäste werden mit Bordkarten für den Anschlussflug ausgestattet, andere nicht. Ich erfahre, dass ich in Abu Dhabi die Nacht im Hotel verbringen soll und am nächsten Morgen mit einem Zwischenstopp in Doha - Hauptstadt von Katar - nach Bangkok fliege. Nun denn. Das Gepäck geht nur bis Abu Dhabi, dort soll sich die Partner-Airline Etihad um die Fluggäste kümmern. Wirkt ein bißchen wie, aus den Augen aus dem Sinn. Die Auskünfte beim Check-in sind nur mündlich. Ich besorge mir einen ausgedruckten Flugplan beim Ticketschalter und verschiebe die Rückflüge auf 2 Tage später. Damit hoffe ich wenigstens die zu Beginn verlorenen Urlaubstage wieder reinzuholen. Das klappt ohne größere Schwierigkeiten und kostet nichts.

Der Flieger hat bei Abflug 1 Stunde Verspätung und, wie nicht anders zu erwarten, auch bei Ankunft. Die Crew hatte ebenso wenig Schlaf wie die Passagiere, macht einen guten Job und die Fluggäste ergeben sich ihrem Schicksal. Landung in Abu Dhabi gegen 23:30 Uhr. Alle sollen sich am Transfer Desk von Ethihad melden, sagt die Crew und entschuldigt sich ein letztes Mal für die "eventuellen Unannehmlichkeiten." Aber die Kollegen von Etihad seien sehr nett und kompetent. Nix da! Völlig überfordert sitzen, stehen und rennen diese hinter einem, für diesen Ansturm viel zu kleinen Tresen rum. Es ist ein mittelprächtiges Chaos, kleine Kinder schreien, Rentner drängeln sich vor, alles fast wie zu Hause in Berlin.

Sa, 23. Feb

Arabische Rundreise

Letztlich bekomme ich von Etihad gar nichts, kein Transfer und schon gar kein Hotel, nicht mal einen Gutschein für ein Getränk. Alle Hotels sind ausgebucht heißt es einmal, die Zeit sei zu kurz, der Flieger geht kurz vor 7 Uhr morgens und nun ist es schon nach 1 Uhr. Ich soll in Terminal 1 bei Qatar Airways einchecken und in die Lounge gehen. Vorher muss ich in die VAE einreisen, mein Gepäck holen und die Tasche beim Zoll aufmachen. Lustlos wühlt der Kaftanträger in meinen frisch gewaschenen Sachen.

Terminal 1 ist nahe bei und etwas verwaist. Kein Schalter oder Personal von Qatar Airways zu sehen. Ich renne etwas verloren mit meinem Gepäck durch die Halle und schildere das Problem am Schalter der Business Lounge von Etihad. Der Kollege hat durchaus Verständnis für meine unerquickliche Situation, würde mich auch in die Lounge lassen, aber das geht nur ohne Gepäck, das müsste ich vorher einchecken. Ist aber niemand am Schalter, also geht gar nichts weiter.

Immerhin gibt es kostenloses WLAN und ich sehe, dass ich beim Fußball-Tippspiel 6 Punkte gewonnen habe. Man freut sich in einer solchen Situation auch über kleine Erfolge ;-)
An Schlafen ist nicht zu denken. Das Reinigungspersonal nutzt die Gunst der toten Stunde, fast ohne Passagiere, und wienert, fegt und poliert alles was da liegt und steht oder gar hängt. Kurz nach 3 Uhr Ortszeit sehe ich geöffnete Schalter von Qatar Airways. Na dann, Gepäck abgeben und Zeit verdaddeln. Selbst mitten  in der Nacht sind die Geschäfte geöffnet. Man kann sich mit Gold, Rolex, Parfüm und Whiskey eindecken. Dei Schnapspreise kann ich einordnen: ick koof bei Lehmann - ist günstiger!

Schon um 5:50 Uhr geht ein Flieger nach Doha. Hätten mich auch auf den 1. Flug buchen können, wenn es schon kein Hotel gibt. Egal. Pünktlich um 6 Uhr wird eingecheckt und ebenso pünktlich verlässt der Flieger das Terminal. Aber man ahnt es schon: jawohl, technische Probleme. Naja, was soll mir jetzt noch passieren? Flug weg kenne ich ja schon. Wieder ein Airbus; liegt es daran? Aufregen bringt sowieso nichts und hundemüde bin ich auch. Ich ergebe mich ein weiteres Mal in mein Schicksal und döse die vertanen 3 Stunden auf meiner Sitzbank. Der Anschlussflug ist weg. Andere westliche Passagiere sind nicht so geduldig, 2 junge Typen machen Rabatz und erreichen, dass sie mitsamt Gepäck entladen werden.

Der Flug ins 320 km entfernte Doha dauert gerade mal 45 Minuten. Doha ist von der Ausdehnung eine recht große Stadt mit Skyline. Das Flugzeug parkt irgendwo auf dem Flugfeld und die Passagiere werden zum Terminal gefahren.

Und es geschieht ein Wunder! Viel uniformiertes Servicepersonal von Qatar Airways nimmt die Passagiere in Empfang und fragt nach dem Ziel des Anschlussflugs. Es werden Grüppchen von Passagieren mit dem gleichen Reiseziel gebildet und jeder Fluggast erhält sofort einen neuen vorgefertigten neuen Boardingpass mit der korrigierten Abflugzeit. Mein Flug geht 20:45 statt 8:15 Uhr - der ist ja pünktlich abgeflogen. "Was soll ich denn in der Zwischenzeit machen?", frage ich die Uniformträgerin. Ich erhalte einen Gutschein für ein Hotel, sagt sie. In weniger als 5 Minuten fährt ein Bus vor und bringt alle rd. 25 Berechtigte zu einem Schalter, an dem die Pässe und die Bordkarten eingesammet werden. Nach knapp 10 Minuten erhält jeder Fluggast einen personalisierten Voucher für Hotelzimmer, den Transfers, Essen, Erfrischungsgetränk und ein 3-Minuten internationales Telefongespräch. Das ganze mit Kopie für die Einreisebehörde und das Hotel. Respekt, kann ich da nur sagen. Wenn die so die Fußball-WM 2018 organisieren, kann das was werden. Die Einreise geht problemlos. Von jeder Person wird ein Foto gemacht und elektronisch abgespeichert. Datenschutz? Brauchen die hier nicht und gut ist.

Ein Kleinbus bringt mich mit etwa 10 weiteren Passagieren ins Hotel Retaj Al Rayyan. Nur 10 Minuten Fahrzeit vom Flughafen empfängt uns eine die große Halle mit Marmorfußboden und edlen Hölzern an den Wänden und Decken. Ein Glas frisch gepresster O-Saft verkürzt das Warten beim Einchecken. Ich erhalte ein großes Zimmer in der 10. Etage und nehme ertsmal eine heiße dann kalte, erfrischende Dusche. Bad mit Wanne und Dusche, Bidet und WC. Fußboden und Wände aus Marmor, alles sehr schick und modern. Muss mir vom Zimmerservice erklären lassen, wie das Licht im Bad und im Zimmer angeht. Hoch technologisiert hier, alles funktioniert mit einer Chip-Karte, Magnetstreifen sind out!

Nach 2 wenig erholsamen Stunden Schlaf gehe ich zum Mittagessen. Gebe die Zimmernummer an und darf mich am wirklich reichhaltigen Buffet bedienen. Lässt wirklich keine Wünsche offen, außer ein Schweinekrustenbraten vielleicht ;-) Suppe, Salate, neun verschiedene Töpfe mit warmen Speisen und eine tolle Auswahl an Desserts. Verschiedene exotische Früchte und viele verschiedene kleine Törtchen. Alles sehr ansprechend. Nach einem Bier wage ich gar nicht zu fragen. Sonst wie im Märchen aus 1001 Nacht.

Den Nachmittag verbringe ich im Tiefschlaf und wenn die Dame von der Rezeption nicht angerufen hätte, der Bus zum Flughafen wäre ohne mich abgefahren. Bei der Ankunft habe ich mein Basecap im Bus vergessen. Der Fahrer ist so nett und ruft seinen Kollegen an und der bringt die Mütze vorbei. Am Flughafen problemloses einchecken. Auch die Wasserflasche aus dem Hotel kann ich behalten, siht man hier nicht so streng. Nach kurzer Rückfrage am Serviceschalter von Qatar Airways erhalte ich und die mit mir angetretenen Passagiere eine Bestätigung für den verspäteten Flug - man kann ja nie wissen wofür das gut ist. Auf Nachfrage erhalte ich sogar einen anderen Platz in der Reihe am Notausstieg mit reichlich Beinfreiheit.
Auch dieser Flug hat wieder 1 Stunde Verspätung, bei Ankunft in Bangkok sind es noch 45 Minuten. Ansonsten verläuft alles nach Plan. Die Crew dreht die Temperatur sehr weit runter und die Passagiere hüllen sich in die Decken. Neben mir sitzt ein Iraker, er handelt mit Autoteilen u.a. BMW und will in Thailand Geschäftskontakte knüpfen. Das servierte Essen rührt er nicht an. Die Boeing 777-300 ist voll.

So, 24. Feb

Wo bin ich? Bangkok!

7:45 Touchdown. Der Flughafen in Bangkok beeindruckt mich wieder durch seine Architektur und die Größe. Sowas hat doch Gesicht. Dagegen wird das Berliner Gegenstück nur ein Provinzflughafen, wenn es denn überhaupt mal was wird. Riesige Schlangen an den Einreiseschaltern. Es dauert über 1 Stunde bis ich durch bin. Fast tausend Passagiere starren müde vor sich hin, bis sie in die Kamera lächeln und den Stempel in den Pass erhalten.
Im Touristenbüro lasse ich mir einen Übersichtsplan der Hauptstadt Thailands geben. Ich entschließe mich den Zug in die City zu nehmen. Wirkt alles neu, Züge von Siemens, Rolltreppen von Thyssen Krupp. Ich muss in die U-Bahn umsteigen, dabei werden die Taschen kontrolliert, d.h. ich muss diese aufmachen und es wird ein oberflächlicher Blick reingeworfen. Die Tasche und der Rucksack werden wie am Flughafen mit einem Metalldetektor gescannt. Es tutet und piept wie verrückt, was aber niemanden interessiert. Ich habe ein Klappmesser dabei und könnte ein Massaker veranstalten, wen juckts?

Ankunft in Stadtteil Sukhumvit. Rundum Wolkenkratzer und ich suche ein Hotel. Die 5* Sofitel, The Westin lasse ich aus, aber dazwischen steht das 6-stöckige Gebäude des www.s15hotel.com Für 90 € o. Frühst. erhalte ich ein Zimmer im 3. Stock mit sofortigem Upgrade auf die Junior Suite - bin offen für Schmeicheleien ;-) Riesiges Zimmer, ca. 45 m², mit allem was man braucht. Großes Bett, großes Bad mit Dusche und Wanne, AirCon, Safe, Sony Flachglotze, Schreibtisch, große Sitzecke, Minibar mit Kondomen. Erst mal duschen, eine Mütze Schlaf nehmen und frische Klamotten anziehen.

Zu Fuß erkunde ich die nähere Umgebung und an einem Stand am Straßenrand lasse ich mir eine Nudelsuppe machen. Dazu gibt es ein Glas Wasser mit Eiswürfel. Wenn das mal gut geht - es geht gut, vertrage alles bestens. Überall Straßenhändler mit Ständen mit Uhren, Sonnenbrillen, T-Shirts, thailändischem Nippes, Schmuck und Medikamenten, wie Schmerzmittel, Viagra, Cialis usw. Dazu bietet der Straßenhändler des Vertauens ebenfalls Kondome an. Ich laufe durch ein koreanisches Viertel, lande vor der pakistanischen Botschaft mit reichlich verschleierten Frauen und Ihren Kaftan tragenden Begleitern. Gerade dort gibt es auffallend viele Schuhgeschäfte. Vermutlich ist der Verbrauch höher, wenn man diese wirft. Einige Straßen weiter kaufe ich mir nacheinander in 2 Bars/Restaurants etwas Bier und schaffe es ins Hotel bevor mich der Schlaf übemannt.

Es ist nach 20 Uhr und bereits dunklel als ich wieder wach werde. Gegenüber vom Hotel finde ich ein gut frequentiertes Straßenrestaurant und für kleines Geld erhalte ich ein schmackhaftes Abendessen mit Chang Bier. Ziellos wandere ich durch die geschäftigen Straßen, es ist noch reichlich Verkehr und ich muss mich noch an das Linksfahren gewöhnen: erst rechts, dann links schauen. Unvermittelt komme ich in eine mit grellen, blinkenden Neonreklamen beschilderte Straße. Das ist ein Pendent zur Herbertstraße in St. Pauli. Überall amüsieren sich gut aussehende, junge Damen und laden die Herren ein, an ihrem Glück teil zu nehmen. Ich bin standhaft. Trinke noch etwas Bier in einem Biergarten mit Live-Musik. Dann ist es Zeit die Schlafstätte aufzusuchen. Auf der Straße vor dem Hotel stehen viele der fleißigen, jungen Damen, darunter auch einige mit auffallend großen Händen und tiefen Stimmen.

Ich meine, man kann den Amerikanern ja viel ankreiden, aber hier in Thailand haben sie ganze Arbeit geleistet. Es sieht nicht gut aus in Afghanistan, auch im Irak haben sich die GIs nicht mit Ruhm bekleckert. Der letzte Sieg war der im 2. Weltkrieg, wenn man mal von der Invasion auf Grenada/Karibik und möglicherweise verdeckten Operationen absieht. Kube/Schweinebucht, Korea und Vietnam fanden aus amrikanischer Sicht auch kein gutes Ende. Aber die Kulturveränderung anlässlich der ´Recreation for the Troops´ in Pattaya, Phuket und Bangkok seit den 60er Jahren ist doch nachhaltig. Von dieser Art der Betreuung profitiert inzwischen die deutsche Rentenkasse, weil die Pflege der siechen alten Menschen hier viel günstiger ist. Von der Völkerverständigung und dem finanziellen Transfer profitieren beide Seiten. Und die unzähligen `Happy Ends´, die seit dem statt gefunden haben, sollen nicht unerwähnt bleiben.

Und bevor jetzt die Feministinnen und die Schwarzer, Alice das Schwert schwingen, hier ein kurzer, vergleichender Blick in die Antike zu den Griechen: welche uns die Demokratie brachten, Kriege wegen Frauen - Helena - führten, als Päderasten einer sexuellen Spielart den Namen gaben, sich mit kleinen Jungs vergnügten, uns in der Schule mit dem Satz des Pythagoras quälten, durch Korruption ihre Wirtschaft und Gesellschaft ruinierten, was, wie wir heute wissen, direkt in die Pleite führt. Und zu guter letzt verweigern sie den Schierlingsbecher.

Mo, 25. Feb

Streifzug um Sukhumvit

Gegenüber des Hotels gibt es Nudelsuppe zum Frühstück. Mein Plan: thailändische Telefonkarte kaufen, damit ich bei Bedarf günstiger zu erreichen bin und mein Smartphone wieder funktions- und kommunikationsfähig wird. Außerdem will ich zum Busbahnhof und mir für morgen ein Ticket nach Koh Chang kaufen.

Das Busticket ist schnell gekauft. Ich muss nur aufpassen, den richtigen Schalter zu finden, sonst muss ich für den 5-fachen Preis Minibus fahren. Der Busbahnhof Ekamaii, wo die Verbindungen in östliche Richtung abfahren, ist weit weniger groß und geschäftig als ich es erwartet habe. Alles sehr übersichtlich.

In einem Department Store nebenan kaufe ich die SIM-Karte. 1 Monat gültig reicht mir. Der nette Kollege richtet das Telefon gleich ein, damit wäre ich überfordert, die Thaisprache ist mir doch nicht so geläufig. Ihm gelingt das mit meinem Telefon trotz deutscher Spracheinstellung. Nach dem ich heute früh mit dem Bus hierher gefahren bin, nehme ich jetzt den Skytrain zurück. Ist eine moderne U-Bahn auf Betonstelzen über der Straße. Überwiegend junge Menschen nutzen den Zug; kostet das 3-fache wie der Bus mit dem ich hierher gefahren bin. Nach einem Mittagessen brauche ich etwas Schlaf. Die Zeitumstellung und der Jetlag sind noch nicht vergessen. Es war ja auch eine schwierige Anreise.

Der Abend gestaltet sich etwas schwierig. Es ist "Makha Bucha Day", ein buddhistischer Feiertag an dem kein Alkohol ausgeschenkt werden darf. Nun ja, in meinem Hotel gibt es ein Bier und ich finde aufgeschlossene Thais, welche trotz drohender empfindlicher Strafen ein Herz für mich haben und das Getränk sofort ins Glas gießen anstatt die Flasche zu servieren. "Sieht Buddha das dann nicht?" frage ich. Die Polizei soll es nicht sehen, ist die Antwort des Praktikers.

Vor dem Schlafen gehen bereite ich meine Sachen für die Abreise vor.

Di, 26. Feb

Und noch ein Reisetag

Viertel vor sieben aufstehen und packen. Schnell noch ein paar Emails beantworten und Angebote schreiben, dann, nach dem Auschecken, geht´s los. Ich nehme den Skytrain und das ist die richtige Wahl, denn unten auf der Straße steht der Verkehr. 8:10 Uhr bin ich am Bahnhof in Ekamaii, noch 20 Minuten bis zur Abfahrt. Ein moderner, neuer Bus mit Air Condition und nummerierten Plätzen. Für jeden Fahrgast gibt es eine Flsche Wasser und eine Packung mit 4 Keksen. Weniger als halb voll besetzt. Es dauert mehr als 30 Minuten bis zur Autobahnauffahrt und erst nach einer guten Stunde sind wir aus der Stadt raus und passieren in einiger Entfernung den internationalen Flughafen. Danach geht es auf der auf Betonstelzen geführten 6-spurigen Maut-Autobahn lange durch Industriegelände. Große internationale Firmen, riesige Anlagen. Auch Firma Häfele aus dem Schwäbischen ist vertreten. Die  meiste Zeit döse ich vor mich hin. Die Straßen sind sehr gut, der Verkehr mäßig und der Bus kommt gut voran. Wie mir schon im Bangkok aufgefallen ist, sind die Autos alle neueren Baujahrs. Es fahren keine schrottreifen Fahrzeuge durch die Gegend, ide Luft in Bangkok war nicht verpestet. Am Straßenrand auffällig wenig Müll, die Ortschaften sauber; schicker als in Berlin, gilt auch für Bangkok.

Die Fahrt zieht sich und nach einem kurzen Zwischenstopp in Chantaburi geht es auf die letzte Etappe. Ankunft in Trat 14:20 Uhr, nach fast 6 Stunden. Pickups mit Sitzen auf der Ladefläche stehen bereit und fahren ohne Verzögerung ab in Richtung Pier. Nach weiteren 20 Minuten, Fährticket für 80 Baht kaufen und Fahrzeug wechseln. Nach weiteren 5 Minuten Fahrzeit zu Fuß auf die kleine Autofähre. Sofort geht es los. Es ist diesig, die Sicht ist schlecht, Koh Chang erscheint nur als Schatten. Auffallend sind die hohen Berge. Das hatte ich nicht erwartet.
Am Anleger warten die Pickups und bringen die Leute zum gewünschten Hotel. Der Preis variiert je nach Entfernung. Ich lasse mich nach Lonely Beach fahren. Habe eigentlich keinen Plan. Am Ende sind noch 2 Schwedinnen und ein Belgier auf der Ladefläche. Die schmale, aber durchweg geteerte Straße führt über abenteuerliche Steigungen in die Höhe und bei der nächsten Bucht wieder runter an den Strand. Koh Chang ist ein National Park. Die Hotels, Resorts, Guesthouses reihen sich am Straßenrand und wechseln sich ab mit Restaurants und kleinen Geschäften für jeden Bedarf.

Lonely Beach ist klein und der Strand zwei geteilt: ein Abschnitt mit Felsen und einer mit Sandstrand. Brauche erstmal ein Bier, dann gehe ich auf Zimmersuche. Ich entscheide mich für die Landseite etwas den Hügel hoch finde ich "Janina´s Resort" mit Bungalows in einer Gartenanlage. Ich miete den letzten verfügbaren Schlafplatz, die anderen Anlagen sind schon ausgebucht. Die beiden Schwedinnen suchen sich was direkt am Strand und laufen los.
Ich brauche dringend eine Dusche und frische Wäsche. Anschließend gehe ich in ein Fischrestaurant und lasse richtig auffahren: ein ganzer Tintenfisch vom Grill mit 3 Saucen, dazu verschiedene Gemüse in Sojasauce und Reis. Ein großes, kaltes Chang! Das ganze für rd. 8,- €. Die Speisekarte gibt es sogar auf russisch! Nehme noch 2 Absacker und bin um 9 Uhr im Bett.

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