Sonntag, 10. März 2013

Teil 3

3. Teil

Reisetagebuch Thailand Februar/März 2013

Mo, 4. Mär

Inselrundfahrt

Früh morgens werde ich wach, Strom ist wieder da, der Ventilator läuft und fächelt mir kühle Luft zu. Beim Frühstücken unterhalte ich mich ausführlich mit den beiden Travellern, Andrea und Thomas, aus dem Nachbar-Bungalow. Sie sind seit Oktober in Südost-Asien unterwegs. Besuchten zu Beginn bereits Thailand, reisten weiter nach Singapur, waren auf Bali und in Malaysia. Sind etwas abgegessen und wollten früher nach Hause fliegen, konnten bei British Airway keinen Rückflug vor dem 15. März bekommen. Somit sortieren sie hier ihre letzten Aufgaben, kaufen neue Brillen, lassen sich eine professionelle Zahnreinigung verpassen, kaufen nützliche Dinge für den im Anschluss geplanten Trip durch den Nahen Osten bis nach Südafrika. Alles viel günstiger zu erstehen als in Europa.

Anschließend mieten wir jeweils einen Roller, die beiden machen sich auf zu den größeren Ortschaften und ich will an die Ostküste von Koh Chang. Es geht über die steile, kurvige Küstenstraße zuerst nach Norden. Nach White Sands Beach ist es mit der dichten Bebauung vorbei. Ich stoppe an einem prächtig verzierten chinesischen Tempel. Er liegt auf einer Anhöhe, die Stufen hinauf sind zu beiden Seiten mit kleinen Elefantenfiguren verziert. Einige Gläubige sind hier und beten, andere zünden im Außenbereich Feuerwerkskörper an.

An den beiden Piers mit den Fähranlegern vorbei, geht es weiter zur Ostküste und in Richtung Süden. Zum Meer hin ist es deutlich flacher, die biszu 650m hohen Berghänge ziehen nicht bis an die Küste. Es gibt keine Sandstrände, dafür Felsküste und Mangroven. Zum Landesinneren sind an der Straße entlang viele Plantagen zu sehen. Gummi, Kokos und Bananen werden angebaut. Ich passiere einige Ortschaften mit Restaurants, Verkaufsständen für Obst, Gemüse und Dinge des täglichen Bedarfs. Alles weit weniger touristisch den an der Westküste der Insel. An einem auf einem Hügel gelegenen Restaurant halte ich für eine vietnamesischen Kaffee an und genieße die Aussicht auf die Küstenline und vorgelagerte Inselchen, soweit das diesige Licht es gestattet. Mir fällt auf, seit ich in Thailand bin, gab es keinen wolkenlosen Tag. Dafür waren die Temperaturen eher angenehm, nicht zu heiß und am Meer weht immer eine erfrischende Briese.

Viele große Shrimps-Farmen, mit Dutzenden von Teichen, liegen hier etwas abseits der Straße. Inzwischen wissen auch wir in Europa von den Umwelt zerstörerischen Auswirkungen dieser Anlagen. Bevor ich am südlichen Ende der Straße ankomme liegt zur rechten Hand ein phantastischer buddhistischer Tempel. Von außen und innen über und über mit Gold und kräftigen Farben, überwiegend Gelb und Rot verziert. Drachen, Schlangen, Löwen, Schwertkämpfer, überlebensgroße Figuren bewachen die Ecken und Eingänge. Innen Wand- und Deckengemälde und ein beeindruckender Altar mit großer Buddhafigur. Die 20 Baht Eintritt allemal wert.

Am Ende der Straße ein Fischerdorf an einer Bucht umgeben von Mangrovenwäldern. Ich bestelle ein ausgezeichnetes Massaman Curry mit Huhn. Anschließend mache ich mich auf den Rückweg, will allerdings noch wenigstens einen der erwähnten Wasserfälle besuchen. Das erweist sich als schwieriger als gedacht. Die Ausschilderung ist nicht als solche zu bezeichnen. Mit einigen Versuchen und Irrtümern schaffe ich es zu einem Nationalpark, bezahle 200 Baht Eintritt, 20 Baht für´s Parken und gehe 5 Minuten zu Fuß zum Wasserfall. Naja, nicht besonders beeindruckend, sicher mehr nach einem Regentag oder in der Regenzeit. Aber es ist ruhig und nur wenige Besucher stören. Das Wasser ist so kalt (24 Grad?), dass ich von einem Bad Abstand nehme und nur die Füsse kühle.

Ich fahre zurück, an den Fähranlegern vorbei, wieder auf die Westküste von Koh Chang. Passiere das große und umtriebige White Sands Beach, mit Dutzenden von Bars, Restaurants, Tattoo-Studios, Kosmetikläden und Angeboten an Reisegeschenken, ohne anzuhalten. Gönne mir an einem ruhigeren Abschnitt, weiter im Süden, ein kaltes Bier unter Palmen, direkt am Strand. Also Mädels, noch ein kurzes Wort zu den Tattoos: Tätowierungen auf Problemzonen oder in Bereichen, die zu solchen werden können, sehen mit den Jahren Scheiße aus. Viele Tattoos auf großen Problemzonen sehen viel Scheiße aus! Da hilft es auch nicht, wenn ein großes Gepränge zur Hälfte in den Tiefen der  unzähligen Zellulitiskrater am Oberschenkel verschwindet.

Zurück im heimischen Lonely Beach gebe ich den Roller ab und treffe Andrea und Thomas im Restaurant bei "Janina´s." Nach einer erfrischenden Dusche klettere ich den Hügel hoch ins "Oasis". Hier ist es den ganzen Tag kühler als unten bei "Janina´s". Der Blick geht bis aufs Meer und es weht über die hohen Palmen hinweg, immer eine kühle Briese. Pernilla aus Dänemark setzt sich zu mir an den Tisch und erzählt, wie sie eine 24-Stunden-Reise mit Boot von Koh Samui, Nachtbus nach Bangkok und anschließend nach Koh Chang bewältigt hat. Sie schwärmt von den Inseln Koh Tao und Koh Pangan. Natürlich ist sie von der Tour völlig geschafft.

An einem kleinen Straßenstand, empfohlen von menen deutschen Nachbarn, bestelle ich mir später ein schmackhaftes Essen und gehe gegenüber ins "Stone Free". Rock and Blues, endlich mal kein Techno Beat! Musik, die ich kenne!, wird von thailändischen Hippies live gespielt. Später gesellt sich für einige Songs noch ein polnischer Drummer dazu. Nette Session. Ich mache noch einen Rundgang durch die Pubs, alles scheint i.O., kann schlafen gehen. Der Stachel sitzt.

Die, 5. Mär

Reiseplanung

Die Erzählungen von Pernilla und Informationen, welche ich schon in Deutschland erhalten habe, bringen mich zu dem Entschluss nach Koh Tao zu reisen. Beim Frühstück teile ich meinen beiden Nachbarn den Entschluss mit, dass ich morgen abreisen möchte. Sie waren ebenfalls auf Koh Pangan und fanden das toll.

Gleich nach dem Frühstück mache ich mich auf die Suche nach jemandem, der mir einen Nachtzug von Bangkok nach Süden buchen kann. Geht gar nicht. Auch im Internet und telefonisch habe ich keinen Erfolg. Zugtickets gibt es nur bei bestimmten Reisebüros, offensichtlich keines davon auf Koh Chang, oder persönlich und direkt am Schalter in großen Bahnhöfen. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Nachtzüge meist Tage, wenn nicht Wochen im voraus ausgebucht sind - zumindest wenn man einen Liegeplatz haben möchte. Etwas Ernüchterung macht sich breit und ich muss an andere Optionen denken. Über einheimische Fluglinien komme ich auf Nok Air, habe ich noch nie gehört, aber das Logo sieht lustig aus - www.nokair.com . Im Internet buche ich einen Flug für morgen Abend 16:20 Uhr von Bangkok nach Chumphon [tschum´pong]. Ist ein echtes Schnäppchen für rd. 40,- €. Nun muss ich noch einen Transport nach Bangkok organisieren und rechtzeitig vor Abflug eintreffen. Nach einigem Hin und Her habe ich ein Ticket für einen Minivan-Transport vom Festland nach Bangkok - Mo Chit - in der Tasche. Planmäßige Ankunft 14:30 Uhr. Da ist noch Luft für die Fahrt zum Flughafen. Ich freue mich, dass es geklappt hat und belohne mich mit einem kühlen Bier bei Janina und bezahle auch gleich die Übernachtungen.

Den Rest des Nachmittags lese ich in meinem Buch. Später berichte ich Thomas und Andrea von meinem für morgen aufgestellten Reiseplan und wir beschließen den letzten Abend gemeinsam Essen zu gehen. Gleicher Stand wie gestern, ist einfach lecker. Gemeinsam nehmen wir noch ein Bier, bevor ich den Abend im "Day&Night" beschließe. Hier treffe ich auf Rüdiger, Stefan und Tommy aus Franken. Stefan und Tommy bin ich in den letzten Tagen schon begegnet. Hier lerne ich was ein Bucket ist: ein etwa 1 Liter fassendes Plastikgefäß, 3/4 gefüllt mit Eiswürfel und aufgefüllt mit Schnaps und meist etwas Süßem, wie Limo, Cola oder Red Bull für die Kopfschmerzen. Brauche ich nicht. Trinke mein Bier und verabschiede mich.

Mi, 6. Mär

Eine Reise über B.k.k

6:15 Uhr weckt mich das Smartphone. Packen, duschen Abreise. Kurz vor 7 Uhr steige ich auf einen Pickup-Truck. Um 8 Uhr soll die Fähre ablegen. Um 7:44 Uhr kommen wir am Pier an, die Leute winken schon aufgeregt und um 7:45 Uhr habe ich mein Ticket gekauft und besteige die Autofähre aufs Festland. Unmittelbar danach legen wir ab. Nach ca. 45 Minuten Ankunft. Ich suche meinen gebuchten Reiseveranstalter, zeige mein Ticket, welches mir im Austausch gegen einen dreieckigen neonfarbenen Sticker auf mein T-Shirt mit der Aufschrift "B.k.k" weggenommen wird. Jetzt klebt der Daumennagel große, pinkfarbene Aufkleber an meiner linken Brust und ich warte was passiert. Zuerst eine knapp 1-stündige Fahrt in einem leicht überfüllten weiteren Pickup. Ein etwa 65-jähriger Rentner aus Österreich muss fast die gesamte Zeit, außen auf dem hinteren Trittbrett stehen. In irgendeiner Ortschaft, keiner von uns Reisenden, auch die thailändische Frau des Österreichers nicht, weiß wo wir sind, steigen wir aus. Die beiden wollen ebenfalls nach Mo Chit zum Busbahnhof und dann weiter nach Norden. Eine Stunde sitzen wir rum, dann kommt ein japanischer Minivan, lädt das Thai/Österreichische, ein russisches Paar und mich ein. Ziel BKK Mo Chit passt. Planmäßge Ankunft 14:30 Uhr wird bestätigt - ich bin entspannt.

Der Bus ist voll. Fünf Sitzreihen á 3 Plätze. Ich sitze ganz hinten, der Platz rechts neben mir ist mit Taschen und Koffern belegt. Der Fahrer mit seinen 13 Gästen legt ein zügiges Tempo vor. Die asiatische Russin liest ein Buch auf dem Smartphone. Schon bald stoppen wir an einer Tankstelle. Alle müssen aussteigen, ich wundere mich zuerst darüber, sehe dann aber, dass das Fahrzeug mit Gas betankt wird. Das dauert etwas, es ist eine Schlange und das Betanken selbst geht ebenfalls langsam voran. Anschließend wieder auf die gut ausgebauten, mehrspurigen Straßen in Richtung Bangkok. Der Fahrer lässt keine Möglichkeit Sekunden einzusparen aus. Überholt wird links, wie rechts, an der Ampel auf dem Standtreifen oder der Abbiegespur bis nach vorne gefahren, zur Not auch links abgebogen und nach einer 180°-Wende, vor den an der roten Ampel wartenden Fahrzeugen, ist unser Bus wieder in Fahrt. (Manöver macht Sinn - ist Linksverkehr!)

Vor Bankok beginnt wieder die 8-spurige, mautpflichtige Autobahn. In Bangkok selbst stehen wir erst mal im Stau. Alles in allem lief die Fahrt so gut, das ich mit der fast 30-minütigen Taxifahrt von Mo Chit zum internationalen Flughafen Don Mueang um 14 Uhr am Check-In bin. Super! Kann was essen und mir die Beine vertreten.

Pünktlich werden die etwa 30 Passagiere mit einem Bus zu dem etwas außerhalb geparkten Propellerflugzeug gebracht. Kurz danach rollt der Flieger (ATR 70) zur Startbahn und hebt ab. Die Maschine ist nicht einmal halb voll. Es gibt einen Snack mit einem Becher Wasser umsonst, weitere Getränke gegen Gebühr; Bier gibt´s gar nicht.

Flughafen Chumphon ist klein und überschaubar. Die Fluggäste werden bei Bedarf mit einem Minivan in die 30 Minuten entfernte Stadt gefahren. Schon am Flughafen wird über die Möglichkeiten der Weiterreise mit der Fähre informiert. Es gibt eine Nachtfähre für kleines Geld, oder morgens um 7 mit der Expressfähre. Ich entschließe mich die Nacht zu bleiben und mache mich auf die Suche nach einem Zimmer. Ich lasse mein Gepäck im "Fame Tour & Service" mit angeschlossenem Restaurant und Informationen und Tickets für die Traveller. Ein 6-stöckiges Hotel in der Nähe offeriert die Nacht für 350 Baht. Gekauft. Zimmer im 5. Stock, sauber, Klimaanlage, Bad, alles gut. Lasse für 20 Baht meine Tasche anfahren und nehme eine Dusche, bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Ich habe noch kein Ticket für morgen früh. Der Katamaran ist ausgebucht, Express startet zur gleichen Zeit, braucht 1 Stunde länger. Das passt und kostet etwas weniger. Dazu händigt mir das freundliche Verkaufspersonal einen kleinen, aber sehr detaillierten Reiseführer für Koh Tao in englischer Sprache aus. Stehen viele nützlivhe Informationen, Adressen, Kontakte und Preise drin.

In einem kleinen Restaurant lasse ich mir von der, nicht englisch sprechenden, Frau ein Essen empfehlen. Sie meint ich kann auch scharf und hat recht. Sehr lecker mit einem Chang Bier. Ein englischer Rentner, irischer Abstammung, gesellt sich zu mir. Es beginnt zu regnen und wir flüchten von der Straße nach innen. Anschließend gehen wir gemeinsam zum Nightmarket eine QUerstarße weiter. Ziemlich geschäftig hier und ich frage mich warum die Thais die Märkte in die Nacht verlegen; vielleicht meiden sie einfach den Tag und verlegen die Aktivitäten auf den Abend, da ist es nicht mehr so heiß. Ich kaufe einige Früchte für unterwegs. Zum Abschluss wollen Patrick und ich im "Fame" noch ein Bierchen nehmen. Es beginnt dermaßen zu schütten, dass innerhalb von Minuten die Straße unter Wasser steht. Noch ein Bierchen und noch eins, dann mache ich mich trockenen Fußes auf den Weg zum 400m entfernten Hotel.

Do, 7. Mär

Eine Seefahrt ...

Ein sehr kurze Nacht. Bin im ersten Moment völlig orientierungslos, als der Wecker klingelt. Duschen und unten in der riesigen Hotelhalle warte ich auf den Transfer zurm Pier. Mit Verspätung kommt ein bereits voll besetzter Bus mit vielleicht 30 Leuten auf der Ladefläche. Es gibt hinten rundum Plätze und in der Mitte einen Balken, auf dem die Fahrgäste rittlings sitzen. Gepäck kommt auf das Dach. Ich zwänge mich auf der Beifahrerseite in die Fahrerkabine und das untermotorisierte Gefährt rollt los ca. 30 Minuten in südlicher Richtung aus der Stadt. Auch die Fähre ist gut besetzt. Das etwa 30m lange GFK-Boot ist mit rund 200 Fahrgästen auf dem Weg nach Koh Tao oder weiter zu Koh Pangan, bzw. Koh Samui. DIe Fahrt bis Koh Tao dauert 3 Stunden, der Diesel brüllt Ohren betäubend laut, die Klimaanlage ist kalt, der Luftstrom trifft mich in meinem zu kleinen Schalensitz direkt und trotzdem finde ich imer wieder für einige Minuten in den Schlaf.

Koh Tao taucht nach knapp 3 Stunden im Morgendunst auf. Schon beim Anlegen fällt das klare, grün schimmernde Wasser auf. Das Gepäck wird über eine Rutsche auf das wenig Vetrauen erweckende Pier gelassen, die Passagiere steigen über eine Art Hühnerleiter aus. Ich schnappe meine Tasche, gehe die 100m über den wackeligen Holzsteg an Land. Taxi, Hotel, Resort alles lässt auf den ersten 5m erledigen. Ich beschließe, mir erst mal ein Moped zu mieten. Gehe 150m weiter und finde einen Vermieter. Bezahle 1000 Baht für 5 Tage, hinterlasse meinen Reisepass als Pfand und fahre Richtung Sairee Beach. Helm scheint hier nicht obligatorisch. Der Vermieter gab mir eine kleine Karte mit und malte einige interessante Punkte rein. Meine Tasche liegt vorne quer im Fußraum, meine Füße hängen darüber in der Luft. Viele Unterkünfte in allen Preis- und Komfortklassen. Ich meine hier wird jeder fündig.

Die Insel ist deutlich kleiner als Koh Chang. Ich fahre 2 - 3 km nach Norden und schon ist die Ortschaft zu Ende. Oben auf dem Kliff betrete ich ein Resort, trinke auf der Veranda des Restaurants einen Kaffee und grüble wo ich bleiben möchte. Zu abgelegen soll es auch nicht sein. Also fahre ich wieder zurück nach Sairee Beach und finde das Resort "Simple Life". Sehr freundlicher Empfang, neue und saubere Anlage mit Swimming Pool. Ich miete ein Zimmer/Appartment für 1.500 Baht. Ich finde ist das Geld wert. Sauber, mit eigenem Schampoo! und Duschcrème. Natürlich Klimaanlage, kann ich glücklicherweise selbst steuern und stelle behagliche 26 Grad ein. Es gibt einen netten, schattigen Vorgarten mit Tischen und Bänken. Das Restaurant grenzt direkt an meinen Raum. Ich ruhe mich erst mal aus.
Am Nachmittag gehe ich im Restaurant etwas Essen und anschließend auf einen Rundgang durch "Sairee City". Mein Resort liegt etwas zurück von der Straße und ist 200m vom Strand entfernt. Das ist ein sehr flach abfallender Strand, viele Boote liegen davor im Wasser. Hier auch die bekannten und lauten Longtailboote, bei denen ein ungedämpfter Motor eine Schraube am Ende einer 4 -5m langen Welle antreibt. Es gibt wirklich unzähliche Resorts, Bungalows und Hotels hier. Der Strand ist voll davon. Gegen Abend lande ich in der "Lotus Bar". Sehr entspannte Musik mit Wiedererkennungswert: Bad Company, America (Horse with no Name) und Sail Away von David Grey. Gut für 3 Bierchen während der Happy Hour. Es beginnt ein fantastischer Sonnenuntergang. Wie auf Postkartenmotiven. Einige weitere Gäste haben sich hier versammelt und genießen das Naturschauspiel.

Ich erhole mich von den Eindrücken und döse eine Stunde auf dem Bett. Am Abend suche ich mir ein Resturant mit Thai Food. Nicht so einfach. Die überwiegend jugendlichen Traveller haben es anscheinend gerne wie zu Hause und es gibt viele Pizzerien, Dönerläden, Tex-Food, Hamburger natürlich, sogar mediterrane Küche wird angepriesen. Nur ein deutsches Schnitzel sehe ich nirgendwo.

Nach dem Essen gehe ich wieder zum Strand - ganze 150m! In der "Lotus Bar" legt jetzt ein DJ auf, ich würde sagen Hip Hop, am Strand beginnt eine beeindruckende Feuershow von 4 jungen Thais. Viel professioneller als die letzte auf Koh Chang. Die Jungs arbeiten mit zwei brennenden Knäuel an ca. 50 cm langen Ketten. Auch die schon bekannten und an beiden Seiten brennenden Stäbe kommen zum Einsatz. Sie stimmen ihre Show mit dem Rhythmus der Musik ab und bieten zusätzliche artistische Einlagen. Absolut sehenswert! Partystimmung kommt auf. Angeheizt durch das Angebot Bucket 2 for 1!

Auf dem Rückweg lande ich noch in einer Cabaret-Show mit großen Jungs und perfekt operierten Brüsten. Im Anschluss hat sich ein heiratswilliges Paar mit Gästen noch einen zusätzlichen Auftritt ausgedacht und erfreut das Publikum mit bunten Perücken und Würsten oder was auch immer in der Unterhose. Gehe um 23:30 Uhr zurück zu meinem Resort. Bin etwas angespannt, denn vorher lief laute Musik und die drang fast ungedämpft vom Restaurant in mein Zimmer. Glücklicherweise ist alles dunkel und ruhig. Daran liegt es nicht, das ich eine unruhige Nacht verbringe. Muss meinen Rhythmus wieder finden.

Fr, 8. Mär

Inselrundfahrt

Etwas gerädert quäle ich mich gegen 9 Uhr aus dem Bett. Packe meinen Rucksack und fahre zuerst ins Inselinnere um so auf die Ostseite von Koh Tao zu gelangen. Schnell merke ich, das die Straßenverhältnisse hier noch viel gewöhnungsbedürftiger sind, denn auf Koh Chang. Die Wege sind schmal, extrem steil, nur teilweise befestigt und an manchen Stellen hat der tropische Regen der Vergangenheit tiefe Spurrillen hinterlasse. Ein Crossbike wäre für diese Strecken die bessere Wahl. Oder gleich ein Quad, wie es sich manche Touristen gönnen.
Ich schaffe es ohne Schrammen hinauf zu einem herrlichen Aussichtspunkt mit tollem Blick über die Westküste von Koh Tao. Unter mir liegt der Strand von Sairee. Bis über 400m ragen die grün bewachsenen Felsen der Insel in dn Himmel. Auf der Ostseite lande ich in einer kleinen felsigen Bucht, Hin Wong Bay. Eigentlich wollte ich woanders hin, kann mich aber schlecht orientieren. Es gibt ein kleines Restaurant und ich lasse mir Kaffee und eine Nudelsuppe mit Reis servieren.

Nach einer ausgiebigen Pause fahre ich weiter. Komme aber nie zu dem angepeilten Ziel. Die Beschilderung ist so lückenhaft oder viel mehr, nicht vorhanden, dass es mir schwer fällt das gewünschte Ziel zu finden. Ich lande in der Sai Daeng Beach im Südosten. Hier packe ich meine neu erstandene Schorcheausrüstung aus und gehe ins Wasser. Es ist aber zu trüb hier und zumindest Ufernähe, wenig zu sehen. Ich finde am Rand des Strands einen schattigen Platz unter einem Strauch mit tief hangenden Zweigen. Nach einigen Seiten im Buch schlafe ich ein. Nun fühle ich mich besser und erkunde noch den südlichen Teil der Insel mit der Chalok Baan Kao Bay. Es ist ein Dive-Center hier und ich erkundige mich nach den Schnorchelmöglichkeiten auf der Insel. Im "JP Resort" bekomme ich einen Nescafé.
Zurück im "Simple Life Resort" erledige ich meine Emails. Heute gibt es keinen spektakulären Sonnenuntergang. Trinke ein erfrischendes Abendgetränk am Strand. Dann eine kurze Pause auf dem Zimmer. Anschließend gehe ich Essen und gleich danach wieder ins Hotel. Um 21:30 Uhr liege ich im Bett und schlafe eine halbe stunde später ein.

Sa, 9. Mär

Erholung

Früh um 8 schwinge ich mich auf den Roller und fahre direkt ins "JP Resort". Dort erhalte ich Frühstück, einen Kaffee und Internetzugang. Nach Stunden mache ich mich auf den Weg zur Erkundung der Südwestspitze von Koh Tao. Finde ein sehr schönes Fleckchen Strand beim "Sunset Resort". Die Bungalows sind günstig, aber ein bißchen sehr einfach, fast schon schmuddelig. Treffe einen deutschen Rentner, der sich mit seiner Thai-Freundin hier eingemietet hat. Es ist eine fantastische Aussicht auf die Bucht und das Meer. Hier verbringe ich den Nachmittag.

Die Insel ist tropisch bewachsen. Wassermangel scheint es nicht zu geben. Die Felseninsel ist komplett begrünt. Lebt, so sieht es aus, ausschließlich vom Tourismus. Es gibt keine Plantagen oder Obstanbau. Es gibt kleine Buchten mit kristallklarem Wasser und wenig Besuchern. Rund um die Insel werden täglich organisierte Tauch- und Schnorcheltouren angeboten. An fast jeder Ecke gibt es Boot-, Bus- oder Flugtickets zu kaufen. Hier scheint sich einfach alles zu regeln.

Gegen Abend steuere ich noch einige andere Bungalows in der Nähe an und erkunde die Preise. Über die abenteuerliche Steilstrecke mache ich mich gegen 17 Uhr wieder auf den Weg ins Hotel. Nach einer erfrischenden Dusche, stelle ich fest, dass ein spektakulärer Sonnenuntergang wieder ausfällt. Noch immer bin ich auf der Suche nach einem richtigen Thailändischen Restaurant. Siehr schlecht aus, muss wieder Kompromiss eingehen. Ich nehme noch ein Bierchen in der "Lotus Bar" und treffe ein Stück ins Landesinnere auf eine Bar mit einer Horde angesoffener, älterer Engländer. Ist ermüdend und deutlich vor Mitternacht kehre ich dem Nachtleben den Rücken.

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